Hilfe
Suchfeld

Flexodruck vs. Offsetdruck - die Unterschiede im Druckverfahren

Flexo- vs. Offsetdruck
21.11.2024 09:08

Flexodruck vs. Offsetdruck: Ein tiefer Tauchgang in die Drucktechnologien

In der Welt des Drucks sind Flexodruck und Offsetdruck bei einer Onlinedruckerei zwei etablierte Verfahren, die sich durch ihre jeweiligen Stärken und Anwendungsbereiche auszeichnen. Beide Technologien haben sich im Laufe der Jahre kontinuierlich weiterentwickelt und bieten heute eine beeindruckende Vielfalt an Möglichkeiten für die Herstellung hochwertiger Druckerzeugnisse. In diesem Artikel werden wir die beiden Verfahren im Detail vergleichen und ihre spezifischen Eigenschaften beleuchten. Du wirst lernen, wie ein Flexodruck oder Offsetdruck funktioniert. Fangen wir an.

So funktioniert der Flexodruck

Der Flexodruck: Hochdruck für flexible Materialien

Prinzip: Beim Flexodruck handelt es sich um ein Hochdruckverfahren, bei dem die drucktragenden Elemente (Druckformen) erhaben aus der Druckplatte herausragen. Diese flexiblen Druckformen, meist aus Polymermaterialien, werden auf einer zylindrischen Trägerwelle befestigt. Die Druckfarbe wird in die Vertiefungen der Druckform gepumpt und anschließend auf das Druckmaterial übertragen. Um es vereinfacht zu erklären: wenn Du einen Stempel auf ein Stempelkissen drückst und anschließend diesen auf ein Papier presst, entsteht das gleiche Verfahren.

 

Vorteile vom Flexodruck:

  • Hohe Geschwindigkeit
  • Vielseitige Materialien
  • Lebehafte Farben
  • Umweltfreundlichkeit
  • Kosteneffizienz bei großen Auflagen

 

Nachteile vom Flexodruck:

  • Höhere Anfangskosten
  • Beschränkte Feinheiten
  • Druckbildstabilität
  • Keine Farbverläufe oder Fotos realisierbar

 

Anwendungen vom Flexodruck:

  • Verpackungsdruck
  • Etikettendruck
  • Wellpappendruck
  • Zeitungsdruck

 

Offsetdruck: Technik und wie es funktioniert

Der Offsetdruck: Flachdruck für höchste Qualität

Prinzip: Der Offsetdruck ist ein Flachdruckverfahren, bei dem die Druckfarbe zunächst auf eine gummierte Zwischenwalze (Offsetzylinder) übertragen wird und von dort auf das Druckmaterial. Die Druckplatte selbst ist plan und enthält die drucktragenden Elemente auf gleicher Höhe wie die nicht druckenden Bereiche.

Einfach erklärt: Jedes Druckbild wird aus vier Farbwerten gemischt und gedruckt: Schwarz, Magenta, Gelb und Cyan. Es gibt vier Farbwalzen, die diese festen Farben enthalten. Die Maschine druckt hintereinander die einzelnen Farben überlagernd, sodass am Ende das fertige Druckbild entsteht. Hast Du zum Beispiel nur ein Logo in 100% K (Schwarzwert), so wird Dein Logo nur mit der schwarzen Farbrolle produziert. Die anderen Farbrollen decken keinerlei Farbe auf.

Deshalb gibt man die Farbwerte stets im CMYK an - Du bestimmst also selbst, wie viel Prozent der vier Farben gemischt werden soll. Färbst Du Dein Logo in 100% Y und 100% M ein, so durchläuft der Druckbogen die Magenta- und Yellow-Farbwalze und es entsteht ein schönes, sattes Rot. Mehr zum Thema Farbwirkung findest Du hier.

 

Vorteile vom Offsetdruck:

  • Hohe Druckqualität
  • Vielseitigkeit
  • Präzision
  • Farbverläufe und Fotos sind kein Problem

 

Nachteile vom Offsetdruck:

  • Höhere Rüstzeiten
  • Höhere Kosten bei kleinen Auflagen

 

Der Offsetdruck eignet sich hervorragend um ...

 

Vergleichstabelle: Flexodruck vs. Offsetdruck

 

Merkmal

Flexodruck

Offsetdruck

Druckverfahren Hochdruck Flachdruck
Druckform Flexible Polymerplatte Metallplatte
Druckqualität Gut für großflächige, kräftige Farben Sehr hoch, feine Details, Halbtöne
Materialien Papier, Kunststoff, Wellpappe Papier, Karton, Kunststoff
Auflagen Groß Klein bis groß
Kosten Günstig bei großen Auflagen Höhere Anfangskosten, aber günstiger bei kleinen Auflagen
Geschwindigkeit Sehr hoch Hoch
Anwendungen Verpackungen, Etiketten, Wellpappe Bücher, Zeitschriften, Poster, Verpackungen

 

Fazit: ist Flexodruck oder Offsetdruck besser?

Es gibt kein richtiges oder falsches Druckverfahren, sofern man die Verfahren unabhängig von der Menge vergleicht. alle Druckverfahren haben ihre Stärken und Schwächen. Der wichtigste Faktor für die Wahl zwischen Flexodruck und Offsetdruck ist die zu bedruckende Auflage und die Wahl der Druckfarben. Während man im Offsetdruckverfahren Farbverläufe und Fotos in höchster Qualität drucken kann, beschränkt sich das Flexodruckverfahren auf einzelne, feste Farben, und kann Farbverläufe oder Fotografien nicht abbilden.

Unsere Grafik veranschaulicht die einzelnen Druckverfahren und die dafür passenden Auflagen:

 

 

Im Allgemeinen lässt sich daraus schlussfolgern, dass der Offsetdruck die flexibelste Lösung ist, Drucksachen herzustellen. Flexodruck schränkt ein, ist jedoch vor allem für größere Auflagen sehr günstig. Der Digitaldruck bietet uneingeschränkte Möglichkeiten für besonders kleine Auflagen. 

 

Beispiel: Pizzakartons bedrucken - Offset, Digital oder Flexo?

Pizzakartons können im Digitaldruck nur direkt bedruckt werden. Ein großer Nachteil ist, dass die Pizzakartons bereits vorgestanzt sind, wenn sie in die Druckmaschine gelegt werden, und ein vollflächiger Druck auf allen Aussenseiten nicht möglich ist. Ebenfalls reiben sich Druckfarben leicht ab, und sind häufig nicht wasserfest. Ein absolut ungeeignetes Druckverfahren für das Bedrucken von Pizzakartons, da diese auch bei schlechten Wetterverhältnissen ausgeliefert wrden.

Pizzakartons im Flexodruck zu bedrucken ist eine moderate Möglichkeit, denn sind in diesem Falle nur Logos und Grafiken mit Volltonfarben realisierbar. Fotos und Farbverläufe sind nicht möglich, ebenso sind Pizzakartons auch im Flexodruck nicht vollflächig auf allen Seiten bedruckbar.

Das beste Verfahren, um Pizzakartons zu bedrucken, ist daher das Offsetdruckverfahren: hier ist eine vollflächige Bedruckung auf allen Seiten möglich, Farbverläufe und Fotos stellen absolut kein Problem dar, die Druckauflösung ist extrem scharf und die Farben sind vor Abrieb und Nässe geschützt. Im Offset produzierte Pizzaverpackungen sind allerdings aufwendiger zu produzieren: erst wird ein Bogen aus Kartonagen mit dem Motiv bedruckt, anschließend wird dieser Karton mit dem Trägermaterial (Wellpappe) zusammengetragen, und nachträglich die Pizzaboxen gestanzt. Dieser Prozess ist etwas teurer und benötigt mehr Zeit.